Zuerst habe ich von dieser Möglichkeit gehört. Klang echt abenteuerlich, fantastisch! Eine KI wandelt einen beschreibenden Text in ein Bild um. Ist doch unglaublich (gewesen, als ich mit der Geschichte begann). Natürlich benötigt man ein Tool. Es gibt nicht das Tool, sondern einen gigantischen Markt. Tools mit denen man Bilder aus Texten erzeugen kann, Tools, mit denen man Bilder verändern kann. Tools die man mit eigenen Vorlagen anlernen kann. Mit den meisten Tools kann man ein wenig experimentieren, dann braucht man aber einen Plan. Plan ist der neumodische Ausdruck für ein Abo. Dann möchten die Anbieter, das ist ja auch legitim und verständlich, Geld verdienen, es kann für euch teuer werden.
Ich habe mich für den harten Weg entschieden. Kein Abo, keine Komfortfunktionen. Alle KI-Bilder wurden mit Bing/create erzeugt. Auf das Anlernen einer KI mit Bildern der einzelnen Charaktere habe ich verzichtet. Das kann ich nicht unbedingt empfehlen, denn in den einzelnen Sequenzen soll ja immer wieder die gleiche Person auftauchen. Übrigens mit der gleichen Haarfarbe, der gleichen Frisur, der gleichen Kleidung etc. Da muss man schon sehr genau der KI sagen, was man auf dem Bild haben möchte! Das ist definitiv anspruchsvoll und manchmal sogar anstrengend!
Meine Idee war es, soweit es geht, den kreativen Prozess selbst zu steuern. Beim Texten war nie, zu keinem Zeitpunkt, eine KI beteiligt. Ist alles selbst geschrieben. Bei den Bildern habe ich eine Ausnahme gemacht. Nicht alle Bilder wurden am PC erzeugt, es gibt auch einige Fotos, die ich mit dem Handy geschossen habe. Welche wohl?
Ich möchte euch unbedingt ermuntern, selbst mal eine coole Geschichte zu schreiben. Das Werkzeug steht wahrscheinlich schon auf eurem Schreibtisch und die Geschichte ist bereits in eurem Kopf und möchte nur noch in die Welt getragen werden.
Ich jedenfalls wollte einfach nur einen Comic schreiben. So um die 50 bis 60 Seiten. Sophias Geschichte hat sich dann entwickelt. Zuerst waren da großartige Bilder, Zufallskreationen. Eine junge Frau fährt mit einem Luftschiff über menschenleeres Gebiet. Es kommen weitere Bilder dazu. Plötzlich ist die Geschichte da! Und all diese Fragen, die zu beantworten sind. Wer ist die Frau? Woher hat sie ein Luftschiff? Warum sind da gar keine Menschen? Die Antworten auf diese Fragen werden zum Plot. Sophia möchte ihren Vater retten. Und am Ende des ersten Bandes (mehr sollte es ja eigentlich gar nicht werden) verschwindet ihr Vater erst von der Bildfläche. Wo ich fertig sein wollte, geht die Geschichte endlich los. Oder, genau genommen, dauert es dann noch einen ganzen Band, bis es losgeht. Dieses Reverse – Engineering, die Entwicklung der Geschichte vom Ende her, hat mir total viel Spaß gemacht. Herausgekommen ist dann kein Comic, sondern eine Graphic Novel, die auch unter Literarischen Aspekten die Qualität einer Novelle besitzt.
Lustig sind auch diese Bilder, die gar nicht gehen, die es nicht geben dürfte, die Outtakes. So viele Hände, Finger und Missverständnisse.
Viel Spaß beim Anschauen!
Und seid mutig, schreibt auch eine Geschichte!